Koenigs Weg – ein Korrektionsroman

Fotos: Matthias Jurt

Karl Koenig ist ein Mann auf der Höhe der Zeit. Er ist fit, gepflegt, intelligent; er geht gekonnt um mit den digitalen Gadgets. Der Zeitgeist ist sein Freund. Und er ist allein.

Seine »Ich-AG« nennt er Koenigs Korrektionsanstalt. Er korrigiert und redigiert beruflich Texte aller Art, konzentriert, normbewusst, geradezu verliebt in die deutsche Sprache. Er ist der rührenden Ansicht, wenn er Texte sprachlich verbessere, arbeite er zugleich an seiner Selbstverbesserung.

Unverhofft erhält er eine kryptische Kurznachricht von seiner ehemaligen Lebenspartnerin Mirela. Kurz darauf begegnet er einer Frau, die aussieht wie Mirela und doch ganz anders ist. Die Nachricht und die Begegnung werfen ihn aus der Bahn. Es beginnt für ihn eine Reise durch Raum und Zeit. In einer trostlosen südosteuropäischen Stadt sieht sich Karl gezwungen, die Geschichte seines Lebens und seiner gescheiterten Beziehungen aufzuarbeiten.  

Thomas Heimgartner hat einen traurig-vergnüglichen Roman verfasst, der an seine »Nekrovelle« Kaiser ruft nach (edition pudelundpinscher, 2019) anknüpft. Ernst und auf einigen amüsanten Umwegen führt er vor, dass eine Partnerschaft scheitern muss, wenn es den Liebenden an Wahrhaftigkeit mangelt. Und im gekonnten Spiel mit Avataren, Phantomen und Fantasien zeigt der Autor, dass wenig so lebensnotwendig ist wie das Erzählen.

 

ISBN 978-3-906061-33-7

edition pudelundpinscher
Fadengeheftete Klappenbroschur
ca. 150 Seiten, 13.2 x 17.6 cm
28 Franken / 28 Euro

Erschienen: 24. August 2023



Stimmen zum Buch

Heimgartners literarisches Feuerwerk versprüht so viel schrullige Menschenfreundlichkeit, dass man seine Figuren einfach mögen muss, egal, ob sie sich jetzt Kaiser oder Koenig nennen.

Hansruedi Kugler, CH Media

 

«Koenigs Weg» ist eine wirblige Geschichte über Kontrollverlust. Über einen Mann, der feststellen muss, dass die Wirklichkeit weit über das hinausgeht, was sich auf einem Blatt Papier mit Text korrigieren lässt. Über einen Mann, der existenziell aus der Reserve gelockt werden muss, um aus einer beinahe antiseptischen Lebenswirklichkeit ausgeklinkt zu werden. «Koenigs Weg» liest sich vergnüglich, auch wenn der Roman in mir jene Seite offenlegt, die wie Koenig eine aus den Angeln gehobene Welt am liebsten nur noch hinter Panzerglas betrachten will.

Gallus Frei auf www.literaturblatt.ch

 

Karl Koenig [versucht,] das Tohuwabohu seines früheren Lebens auszubügeln. Thomas Heimgartner hält den Versuch geradlinig, mit Witz und einem guten Gespür für diesen Helden fest, der mit seinen 48 Jahren endlich irgendwie erwachsen werden sollte. «Leben, Lügen, Lebenslügen», sieht Karl ein, sind «ein weites Feld», auf dem er sich bisher tüchtig verlaufen hat. Dies macht ihn nicht unsympathisch, vielleicht gehört ein wenig Pedanterie einfach zum Berufsbild des Korrektors.

Beat Mazenauer auf www.viceversaliteratur.ch

 

Klug und kurzweilig – Ein wahres Kleinod! – Der Schreibstil ist locker, an Ironie wird nicht gespart. – Ein Buch, welches einen zum Nachdenken über das eigene Leben anregt. 

Rezensionen auf lovelybooks.de

 

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